Neues Biodiversitätsprojekt in Pettenbrunn bei Freising
Hecken: Königinnen der Biodiversität

Hecken sind bedeutende Bestandteile unserer Kulturlandschaft, erfüllen wichtige agrarökologische Funktionen, prägen das Landschaftsbild und gelten als Königinnen der Biodiversitätsmaßnahmen. Gleich mehrere Gründe für Nora Serve, Landwirtin im Nebenerwerb, gemeinsam mit ihrem Verein Permakultur im kommenden Herbst eine Hecke anzulegen und auch andere für das Thema zu begeistern.

Idee und Planung

Die Grünfläche von Landwirtin Nora Serve neigt sich sanft nach unten ab, einige Streuobstbäume säumen den oberen Hang, eine Insel mit mehreren Bäumen macht das idyllische Bild perfekt. An das Grünland grenzt der Acker des Verpächters. Hier soll im Herbst eine 200 Meter lange, dreireihige Hecke mit rund 1.500 heimischen Pflanzen wie Haselnuss, Schlehe, Weißdorn und Holunder entstehen.

Bedeutung und Vorteile der Hecke

"Für uns wird es ein Leuchtturmprojekt", so Nora Serve. "Wir möchten die Öffentlichkeit darüber informieren, wie großartig Hecken sind. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, Brut- und Aufzuchtplätze, Ruhestätte und Winterquartiere. Ganzjährig nutzen sie verschiedenste Tierarten gleichzeitig." 'Wir'- damit ist der Verein Permakultur gemeint, mit dem Nora gemeinsam die Hecke bewirtschaften wird. Sie wollen regelmäßig interessierte Besucher zu Vorträgen und Besichtigungen einladen und gleichzeitig animieren, sich an der Pflege der Hecke zu beteiligen.

Standortwahl und Pflege

Aufgeteilt auf mehrere Schultern ist die Arbeit für jeden Einzelnen nicht so viel, so die Landwirtin. Den richtigen Standort für die Hecke hatten sie schnell gefunden: Hier auf der Fläche weht ein rauer Westwind - die Hecke wird den Wind brechen und so den Boden vor Austrocknung schützen.

Förderung „I88“

Beratung und finanzielle Unterstützung

Die Wildlebensraumberaterin am AELF Ebersberg-Erding, Dr. Franziska Müller-Waldeck, hat die Landwirtin hinsichtlich Pflanzung und auch Förderung beraten: "Für alle, die eine Hecke pflanzen wollen, ist die Förderung 'I88' super." Das ist eine attraktive Maßnahme des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) vom Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Zum Start erhält man einen finanziellen Zuschuss und im Anschluss gibt es dann das "K88". Hier können Landwirte noch bis zu fünf Jahren nach der Pflanzung Gelder beantragen. Auch für kommunale und private Flächen gibt es unter bestimmten Voraussetzungen attraktive Förderprogramme im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR).

Anreize für das Projekt

Für den Verein um Nora Serve war das ein wichtiger Anreiz, das Projekt überhaupt erst anzugehen. Sie freuen sich jetzt gemeinsam auf den Start und die vielen Vorteile der "Alleskönnerin" Hecke:
Letztendlich ist es eine Ökosystemdienstleistung für die Bestäubung von Blüten durch Insekten, und auch eine effektive und milde Schädlingsbekämpfung. Und das ist gut für das Ökosystem und für die Landwirte.
Die Wildlebensraumberaterin ist beim Anblick der Wiese sicher: Wenn hier die Hecke stehen wird, kann man bald darauf Vögel beobachten – die ganze Landschaft wird sich in den kommenden zwei Jahren positiv verändern.

Sie planen ein ähnliches Projekt? Ansprechpartnerin für Wildlebensraum

Dr. Franziska Müller-Waldeck
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Erding
Herrnstraße 16
85368 Moosburg a.d. Isar
Telefon: 08122 480-1221
Mobil: 0152 23692407
Fax: 08122 480-1099
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Alle Informationen zu Voraussetzung, Durchführung und Förderkriterien stehen im Internet unter: