Fachtagung am 5. Juli 2022 in Ebersberg
Mahlzeit = Bildungszeit

© STMELF/Tobias Hase
Gemeinsames Essen und Trinken in Kita und Schule dient nicht nur der reinen Nahrungsaufnahme, sondern bietet vielfältige Bildungsmöglichkeiten. Der Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn gut gestaltete Mahlzeiten vermitteln Sozial- und Alltagskompetenzen. Wie dies gelingen kann, zeigt die Fachtagung Kita- und Schulverpflegung.
Kinder und Jugendliche lernen Tischsitten und Esskultur kennen. Feinmotorische und koordinatorische Fähigkeiten, sinnliche Wahrnehmungen und soziale sowie sprachliche Fähigkeiten können gefördert werden. Ernährungswissen und viele Aspekte rund um die Nachhaltigkeit können im Rahmen der Mahlzeit weitergegeben werden.
Nutzen Sie die Mahlzeit als Bildungszeit und freuen Sie sich mit uns auf eine spannende Fachtagung und einen Austausch rund um den Bildungsort Mahlzeit.
Termin
Unsere diesjährige Fachtagung Kita- und Schulverpflegung Oberbayern Ost findet am Dienstag, 5. Juli 2022, unter dem Motto "Mahlzeit = Bildungszeit" in Ebersberg statt.
Veranstaltungsort: Alter Speicher, Im Klosterbauhof 4, 85560 Ebersberg
Uhrzeit: 09:30 bis 16:30 Uhr (mit anschließender Urkundenverleihung Coaching Kita- und Schulverpflegung 2021/22)
Programm
Eröffnung und Grußworte
Irmgard Reischl, Leiterin Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung
Gesellschaftliche Entwicklungen gehen auch an unseren Kindern nicht vorbei. Ingo Barlovic beleuchtet, wie sich die Nachhaltigkeit auch auf das Ernährungsverhalten unserer Kinder immer stärker auswirkt. Dabei vergisst er jedoch nicht, dass Kinder immer noch Kinder sind mit ganz besonderen altersspezifischen Grundbedürfnissen und ganz eigenen Erlebniswelten. Sie sind eben keine kleinen Erwachsenen.
Kaum eine Alltagshandlung im pädagogischen Alltag birgt so viele Möglichkeiten, Wechselwirkungen zu be(tr)achten und pädagogisch zu gestalten wie Essen und Trinken. Was wir essen, wie wir essen, wo wir essen, mit wem wir essen, zu welcher Zeit wir essen, was wir nicht essen. Der bewusste Umgang mit den W-Fragen ist der Schlüssel für die gelingende Gestaltung von Mahlzeiten zum Wohle jedes Einzelnen in der Gemeinschaftsverpflegung. Dies ist auch DIE Basis für Bildung am Esstisch – liegen die Bildungsthemen doch wortwörtlich auf dem Tisch!
Sie können an zwei Foren teilnehmen. Vier Themen stehen für Sie zur Auswahl. Bitte geben Sie die von Ihnen gewünschten Foren bei der Anmeldung mit an.
Sie können an zwei Foren teilnehmen. Vier Themen stehen für Sie zur Auswahl. Bitte geben Sie die von Ihnen gewünschten Foren bei der Anmeldung mit an.
16:50 Uhr Urkundenverleihung für die Teilnehmer am Coaching Kita- und Schulverpflegung 2021/22 - Gäste sind herzlich willkommen!

© STMELF, Tobias Hase
Gerne nehmen Sie daran teil und machen sich ein Bild vom erfolgreichen Coaching-Prozess zur Optimierung aller Bereiche in der Kita- und Schulverpflegung.
Vier Foren stehen für Sie zur Auswahl
Sie zeigt Ihnen, wie während der Ausgabesituation eine positive Ess-Atmosphäre geschaffen werden kann. Der richtige Umgang mit den Tischgästen - egal welchen Alters - steht dabei im Fokus.
Ernährungsbildung in der Schule – genau der richtige Ort! Die Verbraucherzentrale Bayern bietet zahlreiche interessante Angebote für fast alle Jahrgangsstufen - mit Fachkräften vor Ort durchgeführt, als Verleihversion oder auch digital zur selbständigen Durchführung. Sie bekommen einen Überblick und steigen vertieft ein in die Workshops „Check dein Essen“ und „Mahlzeit for future“. Die Jugendlichen erkennen die Zusammenhänge ihrer Ernährung mit dem Klimaschutz, werden animiert über ihr Kauf- und Essverhalten nachzudenken, durchschauen Werbebotschaften und beurteilen Lebensmittel kritischer.
Sie zeigt mit praktischen Tipps wie Hülsenfrüchte und Gemüse schmackhaft eingesetzt werden. Sie erhalten Informationen zur Gesundheitsförderlichkeit, den Einsatzmöglichkeiten und Zubereitungen - vom Frühstücksaufstrich bis zum Schokoladenkuchen. Ein Marktüberblick, besonders über regionale und biologische Produkte aus Bayern, sowie einige leckere Probierportionen runden das Programm ab.
Markt der Möglichkeiten
Auf unserer Ausstellungsfläche, rund um das Vortragsplenum, bieten wir Ihnen aktuellen Themen, von Programmen aus unserem Hause bis zu externen Ausstellern, die Ihre Produkte vorstellen. Während der Pausen können Sie sich, wie oben im Programm beschrieben, informieren und Erfahrungen austauschen. Seien Sie gespannt auf viele kreative Eindrücke und Möglichkeiten!
Anmeldung
Wir bitten Sie bei der Anmeldung Ihre Rechnungsadresse anzugeben. Es wird eine Tagungsgebühr in Höhe von 50,- € inkl. Verpflegung und Getränke erhoben. Ihre Anmeldung ist verbindlich, die Rechnung wird Ihnen zugestellt und ist umgehend zu begleichen. Leider können Teilnahmegebühren bei Verhinderung nicht rückerstattet werden. Eine Vertretung der angemeldeten Person ist jedoch möglich.
Reisekosten können nicht übernommen werden.
Online-Anmeldung
Auf Grund der begrenzten Teilnehmerzahlen innerhalb der Foren bitten wir Sie, bei der Anmeldung Ihre Wunschforen verbindlich anzugeben.
Die Veranstaltung findet unter den dann gültigen Corona-Vorgaben statt. Nach dem Anmeldeschluss erhalten Sie noch einmal eine E-Mail mit den aktuellen Vorgaben.
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit werden bei der Veranstaltung Fotos und Filmaufnahmen gefertigt und verwendet, auf denen Sie ggf. zu erkennen sind.
Ansprechpartnerinnen
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Wasserburger Straße 2
85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-1315
Fax: 08122 480-1099
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Wasserburger Straße 2
85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-1312
Fax: 08122 480-1099
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Wasserburger Straße 2
85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-1310
Fax: 08122 480-1099
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de
Rückblick
Fachtagung 2021
Genießen mit Verantwortung - nachhaltige Kita- und Schulverpflegung

Rainer Roehl
Er machte anhand von fünf Stellschrauben deutlich, wie die praktische Umsetzung der Anforderungen gelingen kann, nämlich durch:
- Rezept- und Speisenplangestaltung: deutlich stärker pflanzenbasiert, weniger Fleisch
- Lebensmittelauswahl und -einkauf: regional, ökologisch, fair
- Ausstattung und Technik: CO2-Reduktion durch Ökostrom
- Strukturen und Prozesse: Lebensmittel- und Speisereste kontinuierlich prüfen und reduzieren
- Interne und externe Kommunikation: Küchen- und Serviceteam entwickeln und weiterbilden
Er stellte aber auch klar, dass das Elternhaus neben Kita und Schule in Sachen nachhaltiger Verpflegung mitgefordert sei.
Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, muss die ganze Schul- und Kitafamilie mitgenommen und aktiv beteiligt werden. Die Messung von Lebensmittelabfällen ist hierbei eine einfache Methode, um Einsparpotenziale zu erkennen. Der Aufwand lohnt sich, birgt eine Messung doch die Möglichkeit, Kosten für Einkauf, Entsorgung, sowie für unnötig erbrachte Arbeitsleistungen einzusparen. Aus der Praxis berichtete hier für den Kitabereich Kerstin Schumacher, Nachhaltigkeitsbeauftragte des AWO-Kinderhauses München. Sie konnte die Ergebnisse der Studien bestätigen. Am wichtigsten, um die Lebensmittelreste zu reduzieren, sei die Kommunikation und Rückmeldung zu den Portionsgrößen und Vorlieben der Kinder.
Den Kindern werden auch Wahlmöglichkeiten angeboten. Bereits die Kleinsten dürfen am Buffet unterschiedliche Einzel-Komponenten in kleinen Mengen selbst auswählen und bekommen gegebenenfalls Nachschlag. Eintöpfe und Aufläufe verursachen erfahrungsgemäß große Tellerreste und werden eher selten angeboten. Ein grob vorgegebener 4-Wochen-Speiseplan wird flexibel angepasst an die Vorlieben der Kinder und auch hinsichtlich saisonaler Lebensmittel. Durch Einbindung der Kinder wird so die Wertschätzung für Lebensmittel erhöht. Auch das Thema "pädagogischer Happen" spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Speisenanbieter Martin Albrecht schafft es bei ca. 5000 Essen täglich nahe an den Kundenwünschen zu sein und somit Lebensmittelreste zu vermeiden. Sein 6-Wochen-Speiseplan wird immer wieder auf Akzeptanz überprüft. Ein Feedbacksystem ermöglicht direkte Rückmeldung an den Caterer. Neue Gerichte werden erst in den Speiseplan mit aufgenommen, wenn sie als Testgerichte in einzelnen Einrichtungen ausprobiert und gut angenommen wurden. Auch er bestätigt, dass eher einfache Gerichte mit Einzelkomponenten bessere Akzeptanz erzielen und somit weniger Tellerreste entstehen. Gerade bei fleischlosen Gerichten ist die Akzeptanz im Schulbereich niedriger. Hier gibt es aus seiner Erfahrung häufig unterschiedliche Vorlieben von Schul- und Kitakindern.
Dieser Kochwagen kann auch von Schulen ausgeliehen werden, um praktisch im Unterricht kochen zu können, ohne eine eigene Schulküche vor Ort zu haben. Auf der Basis von Hülsenfrüchten wurden attraktive Brownies, Wraps, Burger und Gemüsecurry mit Reis vorgeführt. Diskutiert wurden die Umsetzbarkeit und Akzeptanz von Gerichten mit Hülsenfrüchten (Tipp: Gewürze großzügig einsetzen!) bei Kindern und Jugendlichen.
Pädagogin Christiane Klimsa vom Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München zeigte auf, wie die Einführung neuer Speisen pädagogisch begleitet werden kann. Beispielsweise können Projekte, bei denen Gemüse und Hülsenfrüchte selbst im Schulgarten angepflanzt oder im Klassenzimmer gemeinsam gekocht werden, die Einführung neuer Gerichte und damit die Wertschätzung für Lebensmittel erhöhen.