Kindergarten St. Korbinian, Unterhaching
Der Katholische Kindergarten St. Korbinian in Unterhaching ermöglicht 100 Kindern zwischen 3 und 6 Jahren in 4 altersgemischten Gruppen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Lernen. Die warmen Mittagsmahlzeiten werden von der Küchenkraft teils selbst zubereitet. Dazu gehören Vor- und Nachspeisen, Suppen, Soßen, Beilagen und Salate. Den anderen Teil bekommt er in Form von Tiefkühlprodukten von Hoffmann-Menü geliefert. Bio- oder unbehandelte Produkte und regionale Ware werden bevorzugt und fließen in die Speiseplangestaltung ein.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Rahmen gestalten
Bildungssituation Mahlzeit
Da während der Corona-Pandemie Projekte zum Thema Ernährung leider nicht angemessen durchgeführt werden konnten, wird dies im Coaching-Jahr wieder voll aufgegriffen. Im Kindergarten war vor der Pandemie der Gesundheitstag ein wichtiger Bestandteil im Jahresablauf. Hier wurde nicht nur über Bewegung und den Körper, sondern auch über die Ernährung als wichtiges Glied der Gesundheit gesprochen. Dieser Tag soll nun wieder eingeführt werden sowie viele andere Projekte speziell zum Thema Ernährung.
Lösungen
Während des Coachings ist das Thema Ernährung immer mehr in den Fokus des Kita-Alltags gerückt. Um den Kindern die Wichtigkeit einer gesunden Lebensweise näher zu bringen, gibt es den Gesundheitstag. Gesundheit und Essen stehen in einer direkten Beziehung zueinander. Da viele Projekte zu diesen Themen erarbeitet wurden, wird der Gesundheitstag gut geplant im nächsten Kitajahr stattfinden.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Der Speiseplan-Check Mittagsverpflegung aus den bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung wurde zur Auswertung des Speiseplans eingesetzt. Hier wurden bereits zu Beginn des Coachings 11 von 18 Kriterien erfüllt. Im 8-Wochen-Speiseplan sollen in Zukunft vor allem Hülsenfrüchte auch vermehrt ihren Platz finden. Daher wird der Speiseplan schrittweise mit neuen Hülsenfrüchterezepten bereichert und Kleinigkeiten verbessert. Der Wunsch der Köchin ist es, die Zusammenstellung der Speisen zu optimieren.
Der Speiseplan-Aushang soll kinderfreundlicher gestaltet werden. Daher soll ein bebilderter Speiseplan erstellt werden. Die Kinder können selbst sehen, welches Gericht es zum Mittagessen gibt und dies eigenständig verstehen. Das kann auch zu einer größeren Wertschätzung gegenüber dem Essen beitragen.
Lösungen
Im Speiseplan-Check ist eine klare Verbesserung erkennbar. Der Speiseplan enthält nun mehr kreative Rezepte auch mit vielen verschiedenen Hülsenfrüchten. Besonders hat es den Kindern eine Erbsensuppe mit gelben Erbsen angetan.
Für die Zusammenstellung der Speisen konnte die Köchin in den vergangenen Monaten einiges an Ideen und Kniffen in den Speiseplan einbauen. So ist dieser vielfältig und gut an die Jahreszeit angepasst.
Um die Wertschätzung der Kinder gegenüber dem Essen zu erhöhen, wird bis in den Herbst ein bebilderter Speiseplan erstellt. Dieser wird kindgerecht und kreativ gestaltet, um die Kinder aktiv bei der Mahlzeit einbinden zu können.
Verantwortungsvoll einkaufen
Regionale und biologische Lebensmittel
Im Kindergarten werden schon viele regionale und biologische Lebensmittel verwendet und diese auch beim Einkauf immer bevorzugt. Um dies den Eltern besser verdeutlichen zu können, soll es einen Aushang über die Herkunft der Lebensmittel (Nennung der Lieferanten) in der Nähe des Speiseplans geben.
Der Elternbeirat hat sich gewünscht, dass Lieferbeziehungen mit lokalen landwirtschaftlichen Betrieben aufgenommen werden. So kann dann auch den Kindern durch Ausflüge zu den Erzeugern der direkte Kontakt ermöglicht werden. Die Wertschätzung für Lebensmittel kann so bei Groß und Klein durch den direkten Bezug zum Landwirt verbessert werden.
Lösungen
Für eine gute Elternkommunikation wurde ein Aushang über die verschiedenen Lieferanten angefertigt. Dieser ist nun direkt neben dem Speiseplan angebracht. Auch werden mit den Kindern Ausflüge zu verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben unternommen. Dort werden Kartoffeln und andere Produkte eingekauft. Der Bezug zu der Herkunft der Lebensmittel wird so für die Kinder verstärkt und eine größere Wertschätzung im Umgang mit Lebensmitteln erzielt.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln - Reduktion von Speiseresten
Um noch nachhaltiger zu werden, haben die Pädagogen den Fokus auf das Thema "Reduktion von Speisereste" gelegt. Dazu haben die Kinder regelmäßig beim Mittagessen ihre Tellerreste in einen durchsichtigen Eimer geleert. Diese Reste wurden gewogen und das Ergebnis besprochen. Damit sind alle Beteiligten immer wieder für das Thema sensibilisiert worden.
Lösungen
Dieses Ziel konnte bereits zu Anfang des Coachings gut angegangen werden. Die Messung der Lebensmittelreste durch eine Waage ergaben sehr geringe Abfallmengen. Daher waren von Seiten des Coachings keine weiteren Schritte notwendig.
Erfolgreich kommunizieren
Kommunikation mit den Eltern
Um die Kommunikation mit den Eltern zu verbessern, soll sich der Speiseplan optisch und inhaltlich verändern. So kann herausgestellt werden wie viel Eigenleistung die Köchin am Tag einbringt, um ein schmackhaftes Mittagessen zuzubereiten. Dies soll durch Anmerkungen bei den Gerichten wie z. B. : „selbst gemacht, hausgemacht,…“ angegeben werden.
Lösungen
Im Speiseplan werden nun alle selbst gemachten Komponenten farbig markiert. Dies führt zu einer größeren Wertschätzung der Köchin und ihrer Arbeit. Dadurch konnte sich auch die Kommunikation der Eltern und Kinder zur Köchin wesentlich verbessern.
Haus für Kinder St. Martin, Haus für Kinder Waldmaus, Kindergarten St. Stephan, Saaldorf-Surheim
Die Gemeinde Saaldorf-Surheim liegt im Landkreis Berchtesgaden und ist Träger der 3 Kindertageseinrichtungen Haus für Kinder St. Martin, Haus für Kinder Waldmaus und Kindergarten St. Stephan. In den Einrichtungen werden zwischen 70 bis 95 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren betreut. In allen Häusern wird frisch vor Ort in den eigenen Küchen gekocht. Sowohl die Einrichtungen als auch der Träger legen großen Wert auf regionale, saisonale und wenn möglich biologische Produkte, die vor Ort mit großer Liebe verarbeitet werden.
Ziele und Herausforderungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Jede Einrichtung verfasst ein eigenes Verpflegungsleitbild im Zeitraum des Coaching-Jahres. Auch das pädagogische Konzept zur Ernährung/Verpflegung soll noch mal angepasst werden.
Lösung
Alle drei Einrichtungen haben ein sehr schönes und zur eigenen Einrichtung passendes Verpflegungsleitbild aus Sicht der Küche und der Pädagogik verfasst. Auch das Gesamt-Leitbild jeder Einrichtung ist im Part Verpflegung noch ein wenig ergänzt worden.
Bildungssituation Mahlzeit
Beim Essen am Tisch sowie bei den Vorbereitungen möchten alle Mitglieder der Essensgremien noch mehr auf die Partizipation der Kinder eingehen. Hier sollen in den einzelnen Gruppen und Häusern eigene Konzepte entwickelt werden. Die Akustik soll sich in St. Martin noch verbessern. Hier ist es beim Essen etwas zu laut. Auch auf die Vorbildfunktion des pädagogischen Personals möchte man noch mehr ein Augenmerk legen und überlegt den Einsatz des anonymen Fragebogens zur Selbstreflexion.
Lösung
Die Einrichtungen haben zur Partizipation die Eigenständigkeit der Kinder bei Tisch noch mal optimiert und die Kinder auch mehr in die Zubereitung bzw. das Zuschauen direkt in der Küche mit eingebunden.
Zur Verbesserung der Akustik ist ein Antrag bei der Gemeinde gestellt worden.
Auf die Vorbildfunktion wurde großen Wert gelegt. Ein anonymer Fragebogen zur Selbstreflexion kam dabei zum Einsatz.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
In allen drei Einrichtungen werden eigene Speisepläne erstellt. Selbstverständlich holt sich aber jede Köchin auch Ideen von den anderen Einrichtungen. Trotzdem wird viel Wert auf Eigenständigkeit und freie Entfaltung des jeweiligen Küchenteams gelegt. Bereits im Herbst errfüllten alle drei Speisepläne im Speiseplan-Check entsprechend den Leitlinien der Bayerischen Kita- und Schulverpflegung sowie den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von den möglichen 18 Kriterien hervorragende 15 bis 17. Zur Optimierung wollen alle drei Einrichtungen nun noch auf den Einsatz von mehr saisonalem Gemüse und Obst achten.
Lösung
Die Speisepläne sind im Laufe des Coaching-Jahres auf dem hohen Niveau geblieben. Die Einrichtungen haben dabei immer mehr Hülsenfrüchte eingesetzt, viel Wintergemüse ausprobiert und sich untereinander über neue Rezepte und Rezepturen ausgetauscht. Auch ein Rezept für einen Apfelkuchen mit sehr hohem Anteil an weißen Bohnen ist entwickelt worden.
Alle Speisepläne sind rollierend, so dass sich die Kinder an neue Speisen gut gewöhnen können, da sie immer wieder angeboten werden.
In einem Workshop wurden noch einmal mit allen Beteiligten erarbeitet, was gutes Essen für das Essensgremium bedeutet:
Abwechslungsreich soll es sein, von allem ein bisschen, gesund mit wenig Zucker und Fett und Neues soll immer wieder ausprobiert werden.
Verantwortungsvoll einkaufen
Einkauf regionaler und biologischer Lebensmittel
Der Kita-Verbund möchte mit dem Gemeinderat besprechen, ob ein Anteil an Bio-Produkte konkret definiert werden soll und könnte. Aktuell wird bereits ein sehr hoher Anteil von geschätzt über 90% der Lebensmittel in Bio-Qualität eingekauft.
Lösung
Entsprechend der Jahreszeiten variiert der Anteil an Bio- und regionalen Produkten. Die Einrichtungen pflegen einen engen Austausch mit dem Bürgermeister sowie dem Stadtrat. Ein Anteil an Bio-Produkten soll nicht fest definiert werden, sondern die Kitas können hier selbständig im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele agieren.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Lebensmittel bzw. Komponenten auf dem Speiseplan, welche in Bio-Qualität eingekauft werden, könnten in Zukunft auch auf dem Speiseplan gekennzeichnet werden. Da die Einrichtungen keine externen Essensgäste haben, sondern nur die eigenen Kinder verpflegen, dürfen auch Bio-Lebensmittel ohne Zertifizierung ausgelobt werden .
Lösung
Es ist schwer die Bio-Lebensmittel auf dem Speiseplan zu kennzeichnen, da der Einkauf immer sehr zeitnah stattfindet, nachdem die Speisepläne bereits geschrieben worden sind. Beim Einkauf wird auf Bio und regional geachtet, aber immer aktuell entschieden.
Kosten aufzeigen
Um hier eine bessere Transparenz und Vergleichbarkeit – auch gegenüber dem Träger – zu erreichen, sollen die Kosten für den Lebensmitteleinkauf in allen drei Einrichtungen erfasst werden.
Lösung
In Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Stadtrat wurde sich gegen solch ein detaillierte Kostenerfassung entschieden.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Die Kita Waldmaus wird auf dem Speiseplan die Tierart noch eindeutig auszeichnen. Bei der Waldmaus werden seit vielen Jahren Fotos zur Bebilderung des Speiseplanes eingesetzt. Dies haben sich St. Martin und St. Stephan nun auch als Ziel gesetzt.
Alle Einrichtungen möchten die Feedbackmöglichkeiten für die Kinder (wieder) einführen bzw. optimieren. Hier wird auch über den Einsatz von detaillierten Fragebögen für Vorschulkinder als spezielles Projekt zur Geschmacksbildung und besonderen Wertschätzung nachgedacht. Um die Kommunikation mit den Eltern noch zu optimieren, sollen der Speiseplan sowie die gesamten Aushänge für die Eltern in St. Martin etwas attraktiver gestaltet werden.
Lösung
Alle Einrichtungen haben für sich die bebilderten Speisepläne eingeführt. Es wird nun regelmäßig das Tellergericht fotografiert und in wenigen Monaten sollte das komplette Repertoire in Bild-Form in einer Foto-Box zur Auswahl stehen.
Diese schönen bebilderten Speisepläne hängen nun auch für alle Eltern gut sichtbar im Eingangsbereich aus.
Auch die Feedbackmöglichkeiten für die Kinder sind in allen Einrichtungen wieder eingeführt worden und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Die Parikita Kinderkrippe Kindertagesnest liegt im Stadtteil Neuperlach in München und bietet 24 Krippenkindern im Alter von 8 Monaten bis 3 Jahren Platz. Sie befindet sich im Erdgeschoss eines 8-stöckigen Hauses. Für ausreichend Platz und viel Gemütlichkeit wurden zwei Wohnungen zusammengelegt und krippengerecht umgebaut. Gemeinsam mit dem Caterer Diepold möchte die Einrichtung für die Kinder die Speisepläne optimieren und besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit legen.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf dem Weg
Ein Verpflegungsleitbild soll im Coaching-Jahr erarbeitet werden. Dadurch kann ein Grundstein für die gesamte Verpflegung in der Kinderkrippe gelegt werden. Mit Hilfe des Verpflegungsleitbildes wird dieses Thema für alle Eltern und Pädagogen grundlegend festgehalten.
Lösung
Die Hauswirtschaftsleitung hat eine Hauswirtschaftskonzeption erstellt, die auch das Verpflegungsleitbild beinhaltet. Diese Konzeption gilt nicht nur für die Kinderkrippe Kindertagesnest, sondern auch für alle anderen ca. 50 Einrichtungen des Trägers. Dadurch werden einheitliche Standards geschaffen, die für Eltern und Pädagogen gleichermaßen transparent sind und zu einer wertschätzenden Kommunikation beitragen.
Ernährung erlebbar machen
Um die Kinder zum Probieren neuer Geschmäcker und Lebensmittel zu motivieren und die Geschmacksbildung zu fördern, werden zwei Mal im Monat Aufstriche, Dips und Selbstgebackenes mit den Pädagogen gemeinsam zubereitet.
Lösung
Das Zubereiten von verschiedenen Broten und Brot-Aufstrichen stieß bei den Kindern und Pädagogen auf große Begeisterung. Diese Aktionen wurden so beliebt, dass nun wöchentlich abwechselnd gebacken oder Aufstriche hergestellt werden. Dadurch wird die Wertschätzung für Lebensmittel und die Geschmacksbildung der Kinder gezielt gefördert.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Der Speiseplan-Check Mittagsverpflegung der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern wurde durchgeführt und hier werden 9 von 18 Kriterien erreicht.
Daher kann der Speiseplan-Check Mittagsverpflegung im Coaching-Jahr für die Auswertung und Optimierung des Speiseplans weiterhin genutzt werden. Das Ziel wird besonders auf die Etablierung von Hülsenfrüchten im Speiseplan gesetzt.
Das Verpflegungsgremium hat sich gewünscht, dass das wöchentliche Müslifrühstück gesundheitsförderlicher gestaltet wird. Daher werden in Zukunft nur noch zuckerfreie und vollwertige Müslisorten eingekauft.
Lösung
Das Angebot im Speiseplan wird kontinuierlich verbessert. Durch das regelmäßige Einsetzen von Hülsenfrüchten gewöhnen sich die Kinder langsam an diese Lebensmittelgruppe. Im nächsten Krippenjahr wird das Ziel verfolgt, Hülsenfrüchte als festen Bestandteil des Speiseangebots zu etablieren.
Nachdem alle zuckerhaltigen und weniger vollwertigen Müslisorten beim Müslifrühstück aufgebraucht waren, hat die Einrichtungsleitung diese durch gesundheitsförderlichere Alternativen ersetzt. Dieser Ansatz wird beibehalten, um den Kindern langfristig gesündere Optionen für das Müslifrühstück anzubieten.
Besondere Anforderungen in der Krippe
Für die Krippenkinder wird auf die speziellen Anforderungen eingegangen und vor allem auf hygienische Grundstandards geachtet.
Dies wird beispielsweise dadurch praktiziert, dass keine Lebensmittel aus dem Kühlschrank wieder in diesen zurückgegeben werden dürfen. So besteht hier kein weiterer Handlungsbedarf von Seiten des Coachings – herzlichen Glückwunsch!
Vermeidung von Lebensmittelresten
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Da bereits durch gute Planung und kleine Portionen am Tisch wenig Speisereste anfallen, kann hier nur noch geringfügig optimiert werden.
Dennoch bietet das Messen der Speisereste eine gute Gelegenheit die Menge an Speiseabfällen für die Kinder und Pädagogen sichtbar zu machen. So hat diese Methode auch einen nachhaltigen Lerneffekt für die Kinder und für die Pädagogen.
Lösung
Durch das Messen der Speiseabfälle konnte die Lebensmittelreste deutlich reduziert werden. Die Einrichtungsleitung plant, diese Methode auch zukünftig anzuwenden, um die Kinder nachhaltig im Umgang mit der Menge ihrer Speisereste zu sensibilisieren. Gleichzeitig lernen sie, ihr eigenes Sättigungsgefühl besser einzuschätzen und verantwortungsbewusst mit Lebensmitteln umzugehen.
Erfolgreich Kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Damit die Kinder den Speiseplan besser verstehen und um diesen erlebbar zu machen, wird ein bebilderter Speiseplan entwickelt. Dieser soll mit den Kindern erarbeitet werden, um dabei gleichzeitig das Mittagessen besprechen zu können und auch neue Lebensmittel einzuführen.
Kommunikation zu den Eltern
Um den Eltern die Verpflegungssituation in der Einrichtung besser verdeutlichen zu können, soll nun der bebilderte Speiseplan ein weiteres einfaches Kommunikationsmittel darstellen. Der bebilderte Speiseplan kann als Foto auf der Elterninformations-App eingestellt werden und steht so allen Eltern leicht verständlich zur Verfügung.
Lösung
Die Ziele zum Thema „Erfolgreich Kommunizieren“ werden im nächsten Kitajahr mit der Einführung des bebilderten Speiseplans umgesetzt.
Coach: Maria Dürr
Kinderkrippe Kindertagesnest
Kurt-Eisner-Str. 16
81735 München
Das Kinderhaus Kleeblattl beherbergt sieben Gruppen in Krippe, Kindergarten und Hort mit insgesamt 146 Kindern. Für das tägliche Mittagessen sorgt ein Caterer in der hauseigenen Frische-Küche.
Die Gemeinde Kranzberg und das Kinderhaus haben sich gemeinsam mit dem Caterer um die Teilnahme am Verpflegungscoaching beworben. Damit wird eine Optimierung des Speiseplans hinsichtlich Herkunft und Verwendung von Lebensmitteln angestrebt. Die Interessen der Eltern, die Wünsche der Kinder und die ernährungsbildende Verantwortung wird in der Arbeit sehr ernst genommen.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Rahmen gestalten
Gemeinsam auf den Weg
Ein Verpflegungsleitbild mit dazugehöriger Leistungsbeschreibung vom Caterer soll im Rahmen des Coachings erstellt werden. Da die Gemeinde die Verpflegungsleistung für ihre Kitas neu ausschreiben will, ist solch ein Verpflegungsleitbild für alle Beteiligten von großem Nutzen. Aus diesem Grunde soll das Leitbild bereits im ersten Quartal 2023 fertiggestellt sein.
Ein Rückmeldebogen zur Zufriedenheit mit Geschmack, Mengen sowie weiteren Qualitätskriterien soll vom Personal des Kleeblattls an den Caterer erstellt und wöchentlich abgegeben werden.
Lösungen
Das Verpflegungsleitbild für Eltern, Pädagogen und alle Interessierten wurde weitgehend erstellt. Da im Coachingjahr eine Ausschreibung für einen neuen Caterer stattgefunden hat, mussten sich alle Beteiligten sehr detailliert über Wünsche und Herausforderungen der Verpflegung im Klaren werden und alles für die Vergabe zu Papier bringen. Diese Ausschreibung diente dann als Vorlage für das Leitbild, welches im nächsten Kita-Jahr fertiggestellt wird.
Auch der gewünschte Rückmeldebogen ist erstellt worden.
Bildungssituation Mahlzeit
Die Vorbildfunktion der Pädagogen beim Essen hat eine ganz besondere Bedeutung in der Kita. Dies möchte man den Pädagogen noch deutlicher machen und dafür spezielle Reflexionsbögen einsetzen. Diese sind anonym und können der regelmäßigen Selbstreflexion dienen.
Auch an eine Fortbildung zum Thema "Ernährung von Kindern" ist für die Pädagogen gedacht.
Lösungen
Aufgrund der vielen Herausforderungen im Rahmen des Vergabeverfahrens für das neue Catering konnte das Ziel mit den Reflexionsbögen nicht angegangen werden. Dies wird im nächsten Jahr nachgeholt.
Ernährung erlebbar machen
Um den Kindern und Pädagogen einige Lebensmittel, die Anbauweise, die Herkunft, die Zubereitung und viele weitere Dinge näher zu bringen, sollen immer wieder Ernährungsbildungsprojekte direkt in den Gruppen stattfinden. Auch die Köchin selber soll regelmäßig in die Gruppen gehen, um hierbei zu unterstützen. Die Kinder könnten auch in die Küche kommen und hier bei der Zubereitung zusehen oder Lebensmittel im Rohzustand kennenlernen. Für all diese Ideen ist ein Konzept geplant.
Lösungen
Wegen Personalmangel konnten die ernährungsbildenden Projekte nur teilweise umgesetzt werden.
Im Coachingjahr sind aber bereits zwei sehr schöne und große Ernährungspyramiden mit den Kindern zusammen gebastelt worden und hängen gut sichtbar an den Wänden. Die Pyramiden beinhalten flexible Elemente und können immer wieder zur Erläuterung der Verpflegung eingesetzt werden. Der Besuch in der Küche war aus lebensmittelhygienischen Gründen leider nicht erlaubt.
Ausgewogen verpflegen
Ausgewogen und schmackhaft
Im Rahmen des Coachings wird ein besonderes Augenmerk auf den Speiseplan gelegt. Dafür werden die Leitlinien der Bayerischen Kita- und Schulverpflegung sowie die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) herangezogen.
Im dazugehörigen Speiseplan-Check werden immer 18 Kriterien herausgearbeitet, um den optimalen Speiseplan zu erreichen.
Der Caterer erreicht in der Auswertung für das Kinderhaus Kleeblattl bereits zu Beginn des Coachings im Oktober nach dem Workshop „Speiseplan-Check“ 18 von 18 Kriterien. Herzlichen Glückwunsch!
Nun ist es im Rahmen des gesamten Coaching-Jahres nur noch Aufgabe des kompletten Essensgremiums dieses regelmäßig zu überprüfen und neue Rezept-Ideen einzubringen.
Der Speiseplan rolliert über 6 Wochen und wird dabei immer wieder saisonal angepasst.
Lösungen
Der Speiseplan ist über das Coaching-Jahr so gut geblieben. Neue Rezeptideen und vollwertige Produkte konnten zunehmend eingebracht werden. Die Kinder wurden an den größeren Anteil von Hülsenfrüchten geschmacklich erfolgreich und nachhaltig gewöhnt. Nun steht die Herausforderung an auch dem neuen Caterer diese Kriterien und die Wünsche der Einrichtung zu vermitteln und zu einem leckeren und gesundheitsförderlichen Konsens zu kommen.
Abwechslungsreich und individuell
Oft hatten die Kinder zum Mittagessen nicht mehr so richtig Hunger, da sie bereits zur Morgenbrotzeit viel gegessen haben. Die Brotzeit soll nun früher stattfinden, um hier den zeitlichen Abstand bis zum Mittagessen zu vergrößern.
Lösung
Diese Herausforderung ist in allen Gruppen umgesetzt worden.
Verantwortungsvoll einkaufen
Regionaler und biologischer
Der Träger hat es sich zum Ziel gesetzt den Anteil an Biolebensmitteln bis 2026 auf 25% anzuheben. Eine Auslobung der Bio-Lebensmittel auf dem Speiseplan ist aber leider nur möglich, wenn der Caterer eine Bio-Zertifizierung vorweisen kann. Aktuell ist der Caterer nicht zertifiziert, sodass die Bio-Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden dürfen und somit Eltern und Erzieher darüber keine Information erhalten können.
Lösungen
Die Gemeindeverwaltung hat sich für einen Caterer entschieden, welcher Bio-Lebensmittel anbietet und dafür zertifiziert ist. Somit kann die Einrichtung ab dem neuen Kitajahr auf dem Speiseplan vermerken, dass alle Lebensmittel aus biologischem Anbau stammen.
Weitere Schritte zu nachhaltigem Handeln
Um die Lebensmittelreste reduzieren könnten sie sich noch das Ziel setzen, die Tellerreste und die Schüsselreste mit Hilfe der durchsichtigen Eimer zu messen.
Lösung
Dieses Ziel wurde erreicht. Durch die Maßnahmen hat sich einfach und fast automatisch der Lebensmittelabfall um ca. 1/3 verringert.
Erfolgreich kommunizieren
Tue Gutes und rede darüber
Ein Feedback-System für die Kinder könnte der Partizipation dienen, den Pädagogen die Kommunikation über das Essen erleichtern sowie natürlich auch eine wichtige Quelle der Information für den Caterer sein. Durch eine jährliche Befragung der Eltern soll die Zufriedenheit abgefragt werden. Diese Fragebogen-Aktion hat bereits stattgefunden und die Ergebnisse werden in Kürze bekannt gegeben um dann auch noch in die Umsetzung im laufenden Coaching-Jahr einfließen zu können.
Um den Aushang des Speiseplanes für die Pädagogen und Eltern noch etwas „schmackhafter“ klingen zu lassen, könnten Begriffe wie „hausgemacht, frisch, selbstgemacht u. ä.“ ergänzt werden.
Lösungen
Die Ergebnisse aus der großen Elternbefragung sind ein wichtiger Teil für die Ausschreibung gewesen.
Die Begriffe „hausgemacht, frisch, selbstgemacht u. ä.“ sind im Speiseplan ergänzt worden und haben zu einer größeren Wertschätzung der Eltern gegenüber der Küche geführt.
Außerdem ist ein sehr schöner, bebilderter Speiseplan erstellt worden. Dieser macht Appetit und dient den Pädagogen natürlich auch zur leichteren Beschreibung der Speisen für alle Kinder.
Coach: Martina Fink
Kinderhaus Kleeblattl
Ringstraße 70
85402 Kranzberg