Bei Gruppenveranstaltungen, die dieses Jahr coronabedingt das erste Mal online stattfinden, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Ideen und Anregungen für die Umsetzung der Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung – von der Gestaltung der Speisepläne bis hin zu mehr Nachhaltigkeit. Neben dem fachlichen Input profitieren sie auch von den Erfahrungen anderer Kitas.
Für die Optimierung gibt es jedoch kein Patentrezept. Jede Kita hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Deshalb erhalten die Einrichtungen auch individuelle Unterstützung. Gemeinsam mit allen Beteiligten suchen erfahrene Coaches nach individuellen Verbesserungsmöglichkeiten und unterstützen bei deren Umsetzungen.
Evangl. Kindertagesstätte Kinderplanet, Taufkirchen
Die evangl. Kindertagesstätte "Kinderplanet" liegt am Taufkirchner Ortsteil "Am Wald" bei München. Das Haus beherbergt vier Kindergartengruppen mit je 25 Kindern im Alter von 2,5 bis 6 Jahren, sowie eine Hortgruppe mit 16 Grundschülern im Alter von 6 bis 10 Jahren. Der Einrichtung ist wichtig, die Kinder mit gesunder und abwechslungsreicher Kost zu versorgen sowie auch deren kulturellen und religiösen Interessen zu berücksichtigen. Ab Januar soll die Vollverpflegung für das gesamte Haus einführt werden.
Aufgrund der besonderen Situation durch die Corona-Pandemie muss der Coaching-Prozess in dieser Einrichtung leider pausieren. Die Zusammenarbeit wird im Herbst 2022 wieder aufgenommen werden.
Evangl. Kindertagesstätte Kinderplanet
Eichenstraße 18
82024 Taufkirchen
Coach: Martina Fink
www.jerusalemkirche.de
Das Spatzennest gibt es seit 1992 in Allershausen (Landkreis Freising). Im Laufe der Zeit hat sich immer wieder etwas im Spatzennest verändert, so hat sich das Haus mittlerweile von zwei auf sechs altersgemischten Gruppen vergrößert und zu einem integrativen Kindergarten entwickelt hat. Es ist Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und es werden 133 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betreut. Das Mittagessen wird in der hauseigenen Küche täglich frisch zubereitet und in den Gruppen eingenommen. Derzeit nutzen dieses Mittagsangebot 94 Kinder.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Aufgelistet nach den Leitlinien der bayerischen Kita- und Schulverpflegung folgen nun hier die detaillierten Herausforderungen und die Ziele in allen Bereichen der Verpflegung, welche die Kita Spatzennest angehen möchte.
Gesundheit/Speisenangebot
- Ein 4-Wochen-Speiseplan - jetzt aktuell und saisonal für Herbst/Winter - wird erstellt. Dieser soll bis Ostern durchlaufen. Damit können Kinder (und Erzieher) sich an die neuen Gerichte/Geschmäcker gewöhnen.
- Gemüse soll nicht mehr konkret auf dem Speiseplan ausgezeichnet werden, sondern nur noch als "Gemüse" ausgeschrieben werden. Damit kann auf aktuelle Einkaufsmöglichkeiten und die Saison besser eingegangen werden.
- Die eingesetzten Lebensmittel (Obst und Gemüse) im Speiseplan sollen noch mehr der Saison angepasst werden.
Lösungen
Seit dem Frühjahr sind zwei neue Köche eingestellt worden. Diese haben einen 8-Wochen-Speiseplan erstellt, welcher die Kriterien der Speiseplangestaltung voll erfüllt. Auch regionaler Fisch wird eingesetzt. Die ausgebildeten Köche sehen in den Gräten kein Problem.
Alle Gerichte werden schmackhaft zubereitet und den Kindern sowie den Erziehern schmeckt´s.
Auch krummes Gemüse und nicht mehr so schönes Obst wird in dieser Küche immer öfter verwendet. Dies fördert die gute Zusammenarbeit mit dem Bio-Lieferanten.
Nachhaltigkeit/Lebensmittelqualität
- Um die Speiseresten auf den Tellern sowie in den Schüsseln besser beurteilen zu können, sollen diese regelmäßig gemessen und dokumentiert werden. Damit möchte man die Reste noch mehr minimieren und alle Beteiligten für das Thema sensibilisieren.
- In Zusammenarbeit mit den Managerinnen der Ökomodellregion Ampertal soll noch intensiver an der Belieferung mit regionalen und biologischen Lebensmitteln für diese Kita gearbeitet werden.
- Um die Transportwege kurz zu halten, soll fast ausschließlich Obst aus der Region verwendet werden. Nur Bananen und Orangen sowie selten TK-Obst soll zum Einsatz kommen.
- Im Sinne der Nachhaltigkeit soll das Gemüse zu ca. 90 % aus der Saison kommen.
Lösung
Die Kinder messen nun selbst in regelmäßigen Abständen ihre Tellerreste. Dadurch ist die Wertschätzung von Lebensmitteln im ganzen Team gestiegen und den Kindern macht es Spaß.
Fast alle Lebensmittel werden in Bio-Qualität verwendet. Nur Fleisch und Eier kommen aus bekannten Betrieben direkt aus der Nachbarschaft, also sehr regional.
Die Auswahl des Gemüses ist im aktuellen Speiseplan saisonal ausgerichtet.
Wertschätzung/Kommunikation
- Für alle Kita-Gruppen sind Bilderkarten von Lebensmitteln/Gerichten angeschafft worden. Daraus werden nun wöchentlich mit den Kindern zusammen die bebilderten Speisepläne erstellt und für alle gut sichtbar ausgehängt.
- Um mehr Wertschätzung zu erreichen, sollen die Kinder mehr Informationen über Lebensmittel und alles rund um das Thema erhalten. Man hat sich folgende Themen für die Projekte vorgenommen:
Getränke, Brotzeit, Tischkultur, Saisonal/regional, Herkunft, Abfall, Lebensmittel-Pyramide, Süßigkeiten, Hülsenfrüchte, "Vom Korn zum Brot"
- Die Eltern sollen über die Homepage besser über die Verpflegung informiert werden.
- Der neue bebilderte Speiseplan ist so ausgehängt, dass auch die Eltern besser informiert sind.
- Eine Info-Wand wurde bereits aufgestellt. Dieser Wand können die Eltern alle Infos zum aktuellen Coaching entnehmen sowie auch alle Infos rund um die Verpflegung im Hause. Hier will das sehr engagierte Kita-Team in Zukunft auch über die folgenden Themen informieren:
- Nachhaltigkeit
- Lebensmittel der Saison
- Fußabdruck
- Regionalität usw.
- Elternabende auch zur Ernährung/Verpflegung sind für die Zeit nach der Pandemie wieder geplant (auch mit Kostproben aus der Küche).
- Der jährliche Fragebogen an die Eltern soll in Zukunft um mehr Fragen rund um die Verpflegung ergänzt/erweitert werden.
Lösung
Die neuen bebilderten Speisepläne sind erstellt worden und eine Gruppe darf immer den großen Plan im Eingangsbereich erstellen, welcher auch von allen Eltern gut gesehen wird.
Eine Kiste mit einem Fundus an übergreifenden Ernährungsbildungs-Projekten ist erstellt worden und steht nur allen Pädagogen zur Verfügung.
In allen Gruppen sind eigene Feedback-Möglichkeiten für die Kinder geschaffen worden und alle nehmen diese Form der gelebten Demokratie gerne wahr.
Und auch die Info-Wand für die Eltern und alle Interessierte ist erstellt worden und informiert nun über die Verpflegung im Hause und auch über Themen rund um Lebensmittel und Ernährung. Eine engagierte Mitarbeiterin erstellt und gestaltet diese Info-Wand immer wieder mit neuen Inhalten.
Organisation/Rahmenbedingungen
- Ein komplettes Verpflegungsleitbild ganz nach dem Motto "Tue Gutes und sprich drüber" soll im Rahmen des Coachings erstellt werden.
Lösung
Das Verpflegungsleitbild ist in Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Essensgremiums erstellt worden.
Als Besonderheit ist in dieser Einrichtung hervorzuheben, dass es einen Speiseraum für die Kinder gibt, welcher einen direkten Blick in die Küche zulässt. Die Kinder essen sozusagen fast direkt in der Küche. Die Kommunikation zu den Köchen und allen Küchen-Mitarbeitern wird intensiv genutzt und das gesamte Küchenpersonal nimmt auch mit den Kindern zusammen am Mittagessen teil. Dabei entstehen schöne Gespräche und Kinder sowie das Personal erhalten eine hohe Wertschätzung. Küche und Kochen findet hier voll sichtbar statt und alle können aktiv zusammenarbeiten.
Ökonomie/Kostentransparenz
- Man möchte sich genauer mit den Kosten der Verpflegung beschäftigen.
Lösung
- Dies hat sich das neue Küchenteam für die nahe Zukunft vorgenommen.
Kath. Pfarrkindergarten St. Peter und Paul, Mühldorf a.Inn
Seit vielen Jahren wird in den kath. Kindertagesstätten Mühldorf am Inn täglich frisch gekocht. Mit der Sanierung des Kindergartens St. Peter und Paul wurde beschlossen eine neue, moderne Kindergartenküche zu bauen. Dort kochen seit September 2018 eigenen Mitarbeiterinnen für alle kath. Kindertagesstätten in Mühldorf am Inn.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Die Küche in St. Peter und Paul beliefert eine Kinderkrippe, vier Kindergärten und auch eine Schule. Eine große Herausforderung ist es nicht nur, allen Wünschen gerecht zu werden, sondern auch alle Gegebenheiten vor Ort, das Alter der Kinder und vieles andere im Auge zu behalten. Außerdem muss nun mit den gewünschten Optimierungen im Rahmen des Coachings ein Konsens mit allen Einrichtungen gefunden werden. Hier gilt es eine gute Kommunikation zu pflegen.
Aufgelistet nach den Leitlinien der bayerischen Kita- und Schulverpflegung folgen nun hier die detaillierten Herausforderungen und die Ziele in allen Bereichen der Verpflegung, die man in diesem Coaching-Jahr angehen möchte.
Gesundheit und Speisenangebot
Das Küchenteam bei einer Schulung
Der aktuelle Speiseplan erreicht bereits zu 100% die Empfehlungen der Checkliste zur Speiseplanung. Der Speiseplan ist ausgewogen und abwechslungsreich. Viele Geschmäcker aus aller Welt werden bedacht. Herzlichen Glückwunsch!
Folgende Themen sollen trotzdem immer wieder in den Fokus genommen werden: Saisonalität von Obst und Gemüse, Einbindung von Rezepturen mit Hülsenfrüchten, weniger Fleisch, mehr und abwechslungsreiche Rohkost, Einsatz von Lebensmitteln aus der Region, Einsatz von Bio-Lebensmitteln.
Außerdem soll die Tierart auf dem Speiseplan genau bezeichnet werden.
Lösungen
Im Laufe des Coaching-Jahres ist der Speiseplan jeden Monat mit Hilfe des Speiseplan-Checks ausgewertet worden und jede Variante erfüllte alle Kriterien. Viele neue Rezepte und Rezepturen sind von der Küchenleitung auf ihre Küchentauglichkeit und den Geschmack ausprobiert worden. Gerade viele abwechslungsreiche Bratlinge, neue Gewürze, Gerichte aus aller Welt und Hülsenfruchtgerichte haben Einzug in den Speiseplan gehalten.
Ein fester 8-Wochen-Plan soll nun die nächsten Monate den Kindern (und dem päd. Personal) angeboten werden um alle an die neuen Geschmäcker zu gewöhnen und um auch Gespräche rund um einige neue Lebensmittel anzuregen. Die Abwechslung auf dem Speiseplan ist dem Essensgremium dabei sehr wichtig.
Die Tierart ist immer auf dem Speiseplan ersichtlich.
Nachhaltigkeit und Lebensmittelqualität
- Da den Kinder schon immer in allen Häusern Probierportionen beim Essen angeboten werden und diese auch oft nachgefragt werden, besteht kein Handlungsbedarf bei der Reduktion von Tellerresten. Diese Reste sind im gesamten Verbund bereits sehr gering.
- Auch in den folgenden Bereichen ist man bereits sehr nachhaltig: wenig Kunststoff bzw. nur wo unbedingt nötig, Einsatz von Großgebinden, geringe Anfahrtswege/Optimierung der Lieferwege.
- Auch der Einsatz bzw. die Menge von Fleisch je Portion in der Verpflegung ist bereits sehr gering.
- Der Einsatz von regionalen und biologischen Lebensmitteln könnte noch erhöht werden. Hier wird ein Konzept bzw. ein Vorgehen überlegt.
- Den Einsatz von saisonalem Obst und Gemüse will man noch genauer in die Speiseplanung mit einbeziehen.
Lösungen
Im Laufe des Coaching-Jahres ist der Einsatz von vielen saisonalen Gemüse-Sorten ausprobiert worden. Einiges war neu für die Essensgäste, anderes wohl bekannt. Auf jeden Fall soll die Saisonalität von Obst und Gemüse jetzt auch in Zukunft eine besondere Beachtung in der Speiseplanung finden.
Beim Einkauf hat man sich auf die Suche nach regionalen Lieferanten gemacht und es werden jetzt sehr viele Produkte aus der Region bezogen. Der Einsatz von Lebensmitteln aus biologischem Anbau wird weiterhin in die Überlegungen beim Einkauf mit aufgenommen.
Wertschätzung und Kommunikation
Die Kommunikation zu den Eltern bzw. nach außen soll verbessert werden. Hier sind konkrete Maßnahmen für diesen großen Verbund zu erarbeiten.
Auch für die Bewerbung des konkreten Mittagessens für die Kinder bzw. für die Eltern werden noch Ideen gesucht.
Ein bebilderter Speiseplan ist bereits vorhanden.
Lösungen
An den Treffen im Essensgremium haben immer sehr viele Teilnehmer aus allen Einrichtungen des Verbundes, das ganze Küchenteam sowie der Träger teilgenommen. Damit ist eine hohe Verbindlichkeit für die Verpflegung entstanden, Wissen ist aufgebaut worden und alle an der Verpflegung Interessierten konnten eng zusammenarbeiten und sich dabei regelmäßig austauschen.
In diesem Zusammenhang sind z. B. Ernährungsbildungs-Projekte für die Kinder erarbeitet worden und halten nun regelmäßiger Einzug in den Kita-Alltag. Hier arbeitet man aber nicht mit fertigen Konzepten, sondern situativ und Kind-abhängig.
Diese Zusammenarbeit und das Interesse am Thema führte zu Berichten in der Kindergartenzeitung und soll in Kürze auch im Internet sowie mit Aushängen in den Einrichtungen zur Information aller Eltern und aller Pädagogen fortgesetzt werden.
Der bebilderte Speiseplan soll nun auch in anderen Einrichtungen Einzug halten.
Organisation und Rahmenbedingung
Die Erstellung eines Verpflegungsleitbildes ist geplant.
Auch die Erstellung einer Leistungsbeschreibung für die Einrichtungen, welche beliefert werden, soll im Rahmen des Coachings mit erstellt werden.
Außerdem will man ein großes Essensgremium gründen, in dem dann alle Einrichtungen und Schulen vertreten sind, die von dieser Küche beliefert werden.
Ein Feedbacksystem von den Einrichtungen an die Küche soll erstellt werden (mit den folgenden Informationen: Menge, Qualität aus Sicht der Erzieherinnen). Aber auch ein Feedbacksystem für die Kinder soll erstellt werden.
Lösungen
Das Verpflegungsleitbild ist in einer Grundform für die Verpflegungsleistung aus der Küche für alle Einrichtungen erstellt worden. Jede einzelne Einrichtung hat dann ihren eigenen Part zur Verpflegungssituation ergänzt. Alle Einrichtungen haben hier sehr engagiert und eigenverantwortlich ihre Konzepte zu Papier gebracht, ganz nach dem Motto: "Tu Gutes und sprich drüber."
Das große Essensgremium ist gegründet worden und hatte über das ganze Coaching-Jahr Bestand.
Auch Feedback-Systeme sind in verschiedenen Formen von den Einrichtungen erstellt worden und werden von den Kindern gut angenommen. Die Küche freut sich über diese regelmäßige Rückmeldung, so dass die Mengen der einzelnen Komponenten (auch unterschiedlich in den Gruppen) sowie auch der Geschmack der Gerichte immer wieder neu angepasst werden kann.
Das Haus Maria Thalkirchen in München gehört zum Sozialdienst katholischer Frauen München e.V. und verpflegt im Haus 3 Kinderkrippengruppen mit jeweils 12 Kinder im Alter von 10 Monaten bis 3 Jahren, 2 HPT-Gruppen (Heilpädagogische Tagesstätte) mit jeweils 8 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die Kinderkrippe KlitzeKlein mit 4 Gruppen mit jeweils 12 Kinder im Alter von 10 Monaten bis 3 Jahren werden außer Haus mitversorgt. Das Essen liefert täglich ein Kurier aus. Die Kinderkrippenkinder bekommen ein Frühstück, Mittagessen und einen Nachmittagssnack. Die HPT-Kinder bekommen Mittagessen und einen Nachmittagssnack. In der hauseigenen Küche bereiten die Küchenleitung und eine Küchenhilfe täglich die Mahlzeiten zu.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Der Speiseplan soll sich in Zukunft mehr nach den Empfehlungen der DGE richten. Durch einen Wechsel der Krippenleitung sowie der Hauswirtschaftsleitung im letzten Jahr wird sich mehr mit der Verpflegung im Allgemeinen beschäftigt. In den folgenden Rahmenpunkten, die sich nach der Checkliste der Bayerischen Leitlinien zur Kita- und Schulverpflegung richten, werden die Ziele und Herausforderungen der Einrichtung genauer geschildert.
Organisation/Rahmenbedingungen
Das bestehende Essensgremium will sich in einem halbjährlichen Rhythmus treffen.
Ein Verpflegungsleitbild soll bis zum Ende des Coachingjahres erstellt werden und anschließend an alle Beteiligten ausgegeben werden.
Die Atmosphäre im Speisesaal der HPT soll gemütlicher gestaltet werden.
Die Küchenabläufe zum Warmhalten der Speisen sollen optimiert werden und damit auch die Qualität der Speisen verbessert werden.
Lösungen
Das Essensgremium ist nun fest definiert und trifft sich regelmäßig. Das Verpflegungskonzept wir u. a. dort bearbeitet. Dieses wird bis zum Ende des Kita-Jahres fertiggestellt.
Die Atmosphäre im Speisesaal ist durch die Pädagogen und Kinder gemütlicher gestaltet worden. Die Optimierung der Küchenabläufen ist fortgeschritten und soll auch in Zukunft immer im Auge behalten werden.
Gesundheit/Speisenangebot
Das zugekaufte Obst und Gemüse soll sich in Zukunft mehr nach der Saison richten.
10 von 18 Kriterien des Speiseplan-Check werden bereits erfüllt.
Neue 4-wöchige Speisepläne werden erarbeitet und zum nächstmöglichen Zeitpunkt eingesetzt.
Lösungen
Die neu entwickelten Speisepläne erfüllen nun zu 100% die Vorgaben des Speisenplan-Checks. In dem Zuge ist auch die Zwischenverpflegung optimiert worden. Lebensmittel werden nun vorwiegend saisonal/regional und auch nach ökologischem Anbau gekauft.
Wertschätzung/Kommunikation
- Ein bebilderter Speisenplan wird erstellt und wöchentlich von einer anderen Gruppe bearbeitet.
- Ein Feedbacksystem wird erstellt, um die Kommunikation zwischen Pädagogen und Küche zu verbessern.
- Für die Eltern werden Informationen rund um das Coaching im Schaukasten am Eingang ausgestellt z.B.: Qualitätsstandards zur Verpflegung in der Kita
- Je nach Zeitbudget sollen Ernährungsbildungsprojekte in jeder Gruppe stattfinden; erste Konzeptideen sind bereits entwickelt.
- Kleine Tagesaktionen zum täglichen Essen werden situativ bereits in der HPT durchgeführt.
Nachhaltigkeit/Lebensmittelqualität
Es wird angestrebt die Einkaufsanalyse durchzuführen, um damit die Ermittlung der Bio- und Regioanteile im Einkauf zu erfassen und zu optimieren.
Es wird bereits vom nahegelegenen Supermarkt das Obst und Gemüse, welches nicht mehr für den Verkauf geeignet ist, kostenlos angenommen und individuell in den Speiseplan eingebunden.
Im Haus für Kinder Wartenberg (HfK) im Landkreis Erding gibt es drei Krippengruppen (Alter: 10 Monate bis 3 Jahre) und fünf Kindergartengruppen (Alter: 3 Jahre bis Schuleintritt). Die Mittagsverpflegung von etwa 90 Kindern kocht Reiters's Catering täglich frisch und liefert das Essen warm auf sehr kurzem Wege an.
Der Kinderhort "Die wilden Wawittel" in der Nachbarschaft des HfK hat den gleichen Träger und Caterer und nimmt auch am Coaching teil. Seine Zielgruppe sind Kinder ab Schuleintritt bis zur vierten Klasse. Da der Träger im Laufe des Coaching-Jahres gewechselt hat, musste der Hort leider das Coaching verlassen.
Ziele, Herausforderungen und Lösungen
Das Haus für Kinder wird von einem Caterer beliefert, welcher mehrere Hundert Essen pro Tag für einige weitere Kitas und Schulen zubereitet. Nun soll der Speiseplan den Empfehlungen der DGE angepasst werden und viele Essensgäste werden mitreden wollen. Hier wird der Caterer eine gute Kommunikation zu allen Beteiligten haben müssen.
Auch die Einrichtung selbst wird die Neuerungen gut und umfassend im Team sowie in der Elternschaft kommunizieren müssen.
Am Ende des Coachings haben sich alle sehr über die erreichten Ziele gefreut. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Caterer den neuen Speiseplan, welcher für diesen Kindergarten entwickelt wurde, nun für alle seine Kita-Kunden anbietet. Somit werden über 400 Kinder in und um Wartenberg nach den Empfehlungen der bayerischen Leitlinien für die Kitaverpflegung versorgt. Dies freut uns besonders.
Aufgelistet nach den Leitlinien der bayerischen Kita- und Schulverpflegung folgen nun hier die Herausforderungen in allen Bereichen der Verpflegung in diesem Hause.
Gesundheit/Speisenangebot
- Es soll in Zukunft weniger Fleisch angeboten werden. Entsprechend den Mengenempfehlungen je Portion ist man aber eher geneigt, nur noch zweimal pro Monat Fleisch anzubieten, dafür aber in einer größeren Menge. Dies will man ausprobieren.
- Gemüse soll noch mehr der Saison entsprechen. Dadurch will man noch nachhaltiger werden.
- Die Ausgewogenheit zwischen typischen deutschen Gerichten und ausländischen Gerichten/Gewürzen ist bereits zu aller Zufriedenheit gegeben.
- Um besser auf den Hunger und Appetit der Kinder eingehen zu können, wird der Caterer in Kürze das Stückobst sowie Gemüse als Rohkost immer gleich komplett zu Beginn der jeweiligen Woche liefern. Damit können die Pädagogen in jeder Gruppe situativ auf die Kinder eingehen.
- Zur Rohkost soll in Zukunft auch ein Dip mit angeboten werden, so dass es für die Kinder noch schmackhafter wird. Hier wird auch überlegt, diese Dips mit den Kindern zusammen frisch zu zubereiten.
- Auch über Toppings zu Suppen, Salaten und ähnlichem – die die Kinder dann sich selbst über die Speisen geben können – wird diskutiert.
Lösung
Alle hier aufgelisteten Herausforderungen wurden gemeinsam angenommen und erfolgreich umgesetzt. Es wird nur noch wenig und selten Fleisch angeboten. Man hat sich aber ganz bewusst und in Abstimmung mit dem ganzen Essensgremium dazu entschieden, dass z. B. weiterhin Schnitzel und Leberkäs als typische bayerische Gerichte auf dem Speiseplan erhalten bleiben. Grundsätzlich werden viele internationale Gerichte angeboten.
Gemüse ist sehr saisonal geworden.
Nachhaltigkeit/Lebensmittelqualität
Die erste Messung der Speiseresten in der Ausgabe sowie auf den Tellern der Kinder hat bereits stattgefunden. Damit soll der Blick auf diese Reste für alle Beteiligten geschärft werden.
Auch die Liefermengen des Caterers an das Haus für Kinder will man sich genauer anschauen, um auch hier bereits Überschüsse und somit Lebensmittelabfall zu vermeiden.
Durch den verstärkten Einsatz von saisonalem Gemüse will man noch nachhaltiger werden.
Lösung
Die Messung der Speisereste hat mehrmals stattgefunden und jetzt durch mehr Wertschätzung und Bewusstmachung zu einer deutlichen Reduzierung der Tellerreste geführt.
Die Liefermengen vom Caterer lassen sich nun auch dadurch noch einmal reduzieren, dass Abbestellungen noch bis 9.00 Uhr morgens täglich möglich sind.
Wertschätzung/Kommunikation
Damit die Kinder in den Gruppen essen können (Corona-Maßnahme), sind noch weitere Vorlegebestecke sowie Schüsseln angeschafft worden. Damit ist es wieder möglich, dass die Kinder sich auch in den Gruppen selbst nehmen können – Thema Selbstständigkeit.
Damit die Erzieher und Erzieherinnen ihr eigenes Verhalten am Tisch bzw. bei der Essensausgabe an die Kinder reflektieren können, ist ein Fragebogen entwickelt worden. Diesen können die Pädagogen anonym ausfüllen und damit immer wieder das eigene Verhalten hinterfragen. Der Fragebogen ist so hilfreich, dass er allen Teilnehmern des Coachings im Durchgang 2021/2022 zur Verfügung gestellt wurde. Danke an die Einrichtungsleitung!
Die daraus resultierenden Fragen "Wie machen wir das Beste?" und "Was ist das Beste?" sollen mit einfließen in die Erstellung des Verpflegungskonzeptes.
Auch im Bereich der Ernährungsbildung will man viele neue Themen ausarbeiten und diese Materialien dann in Zukunft allen Gruppen zur Verfügung stellen.
Es sollen Feedback-Systeme für die Kinder erstellt werden. Jede Gruppe sowie der Hort erstellen ihr eigenes System. Ein Feedback-System soll als Anregung für neue Gruppen/Pädagogen mit in das Verpflegungsleitbild aufgenommen werden.
Die Kommunikation zu den Eltern übernimmt jede Gruppe selbst. Als Information zum Coaching ist bereits eine Info-Wand erstellt und ausgehängt worden. Zusätzlich wird die aktuelle Info zum Coaching auf die Homepage gestellt. Dort dokumentieren und präsentieren auch die Kinder ihre Erkenntnisse.
Ein Verpflegungskonzept soll im Laufe des Jahres erstellt werden.
Lösung
Der Selbstreflexionsbogen ist im Zeitraum des Coachings zwei Mal durchgeführt worden. Das komplette Team hat sich im Laufe des Coaching-Jahres intensiv mit dem Thema „Ernährung“ beschäftigt. Dadurch hat sich das Wissen und die Wertschätzung erheblich gesteigert.
Zur Ernährungsbildung ist eine umfangreiche Stoffsammlung erstellt worden. In Zukunft können also alles Pädagogen in diese „Kiste“ greifen und sich einfach und schnell ein Thema aussuchen und finden dazu dann viele Materialien und Ideen vor.
Feedback-Systeme für die Kinder sind in jeder Gruppe entwickelt und umgesetzt worden.
Die Kommunikation zu den Eltern hatte im ganzen Jahr einen sehr hohen Stellenwert. Der Elternbeirat hat sehr aktiv im Essensgremium mitgearbeitet und alle Eltern regelmäßig und umfassend zu allen Themen informiert. Nun tragen die Eltern das neue Konzept vollständig mit. Hier geht ein großer Dank an den Vertreter des Elternbeirates.
Das Verpflegungskonzept ist erstellt worden und soll nun in Zukunft allen Eltern und neuen Kollegen als Leitfaden dienen.
Organisation/Rahmenbedingung
Der Speiseplan wird in Zukunft als bebilderter Speiseplan in jeder Gruppe ausgehängt. Jede Gruppe hat einen eigenen Bilderkarten-Kasten mit Fotos von verschiedenen Speisen und Komponenten erhalten. Mit diesen Karten kann der Wochenspeiseplan erstellt und dann auch mit den Kindern jeweils besprochen werden.
Lösung
Der bebilderte Speiseplan wird von allen Gruppen wöchentlich erstellt. Eine Gruppe darf diesen Plan dann für alle Kinder, Erzieher und Eltern gut sichtbar im Eingangsbereich aushängen. Der neue Plan erfreut sich großer Beliebtheit bei allen.
Haus für Kinder Wartenberg
Bgm.-Stuhlberger-Straße 2
85456 Wartenberg
Coach: Martina Fink
kita-wartenberg.de