Abschlussveranstaltung zum BioRegio Coaching
Von Fertig-Buletten zu bio-regionalen Fleischpflanzerl
Küchenleiter Schorsch Westenthanner und sein Stellvertreter Sebastian Pellkofer haben in den vergangenen 8 Monaten die Küche im Seniorenheim Priental in Aschau komplett umgekrempelt. Die Ergebnisse des Neustarts in der Küche wurden bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung auf der Terrasse des Seniorenheims gefeiert.
In den vergangenen 8 Monaten haben die beiden Köche viel Zeit am PC verbracht und dabei den Lebensmittel-Einkauf sowie die Speisepläne für täglich rund 100 Senioren analysiert. Sie tauschten sich intensiv mit Lieferanten aus, darunter die Aschauer Metzgerei Angermann, die Aschauer Bäckerei Bachhuber, Florian Anner von der Aschauer SoLawi Annerhof, die Käserei Plangger in Sebi und das Unternehmen Früchte Lermer in Siegsdorf.
Sie besuchten das Bergbauernwagal in Frasdorf, die Molkerei Berchtesgadener Land in Piding und den Safthersteller ORO in Rohrdorf. Sie tüftelten in der Küche des Seniorenheims, um bestehende Rezepturen zu optimieren und neue Rezepturen auszuprobieren. Sie haben viele Gespräche mit den Heimbewohnern, mit dem Aufsichtsrat des Seniorenheims sowie mit den Bürgermeistern der Gemeinde Aschau geführt.
Doch welches Ziel hatten all diese Mühen?
In diesem Bestreben wurden die beiden Köche vom Einrichtungsleiter Wolfgang Rohrmüller tatkräftig unterstützt. Auch der Träger des Seniorenheims, die Gemeinde Aschau, und der Aufsichtsrat des Seniorenheims gaben Grünes Licht für eine Veränderung hin zu mehr Qualität bei der Verpflegung der Senioren.
Neue Rezepturen und wertvolle Tipps für die Großküche.
Bio-Spitzenkoch Christopher Hinze übernahm als Bio-Coach die praktische Beratung und gab den Köchen neue Rezepturen und wertvolle Tipps für die Großküche. Agrarökonomin Irmi Prankl von der Öko-Modellregion vermittelte das Coaching nach Aschau und unterstützte das Küchenteam bei der Suche nach bio-regionalen Lieferanten.
Stellschrauben für mehr Bio aus der Region bei gleichem Budget
Es gibt sogar Gerichte, die mit regionalen Bio-Zutaten günstiger geworden sind: Wie bei den Fleischpflanzerln verwenden Westenthanner und Pellkofer nun auch beim Hackbraten und bei der Bolognese-Sauce zusätzlich zum bio-regionalen Hackfleisch auch einen Anteil an Bio-Linsen oder an regionalem Getreide. Alle Hackfleischgerichte mit Linsen oder Getreide sind im Einkauf günstiger geworden.
Mit den Knödeln können wir nun auch übrig gebliebenes Brot verwerten!
Erfolgreicher Abschluss des Coachings
Der Anteil der Produkte, die aus Bayern stammen und nicht bio-zertifiziert sind, liegt bei 34 Prozent, das entspricht einer Steigerung von 4 Prozentpunkten seit Beginn des Coachings. Zieht man alle Ergebnisse zusammen, beträgt der Anteil an biologischen und/oder regionalen Produkten beim Abschluss des Coachings 50 Prozent des gesamten Wareneinkaufs.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass es im Aschauer Seniorenheim eine eigene Küche mit hervorragenden Mitarbeitern gibt. Wir freuen uns sehr darüber, dass Schorsch Westenthanner, Sebastian Pellkofer und das ganze Küchenteam ihren Fokus auf das handwerkliche Kochen legen und bereits die Hälfte aller eingekauften Produkte Bio/Regio sind! Uns ist es sehr wichtig, dass die Bewohner unseres Hauses qualitatives und geschmackvolles Essen genießen können.“ so Simon Frank, Erster Bürgermeister der Gemeinde Aschau bei der feierlichen Urkundenverleihung im Seniorenheim.
Doch geht es nach Westenthanner und Pellkofer, sind die Ergebnisse nur vorläufig. Sie sind voller Freude beim Kochen und wollen sich auf den Ergebnissen des Coachings nicht ausruhen. Die Köche möchten die bestehenden Lieferbeziehungen zu den Betrieben in der Region stärken, ihr Netzwerk weiter ausbauen und den Bio-Regio-Anteil weiter steigern.