Neue Fachstelle Waldnaturschutz für Oberbayern

neun Personen stehen vor einem GebäudeZoombild vorhanden

Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz Oberbayern

Wälder liefern nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern bieten vor allem Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Pilze. Ein prominentes Beispiel sind die Spechte. Mit ihren Bruthöhlen in dicken Baumstämmen, ermöglichen sie vielen anderen Arten wie Fledermäusen, Hohltauben, Dohlen und vielen anderen ein Quartier.

Um die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in unseren heimischen Wäldern zu erhalten und zu fördern, wurde von der Bayerischen Forstverwaltung das Zukunftskonzept „Waldnaturschutz“ erstellt. Dieses Konzept gilt es nun mit Leben zu füllen und in die Praxis umzusetzen. Hierfür wird in jedem Regierungsbezirk Bayerns eine Fachstelle für Waldnaturschutz etabliert.

Die Fachstelle Waldnaturschutz für Oberbayern

Im Januar 2023 wurde gemäß diesem Konzept die „Fachstelle Waldnaturschutz“ in Oberbayern gegründet. Organisatorisch gehört die Fachstelle zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding und ist mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den gesamten Regierungsbezirk Oberbayern zuständig. Das fachkundige Personal der Fachstelle wird sich schwerpunktmäßig um den Erhalt des Waldes als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten kümmern, insbesondere für Arten und Waldtypen, für die Oberbayern besondere Verantwortung hat.
Hierzu zählen beispielsweise der Alpenbock, das Auerwild und die Waldorchideen. Damit wird das hochbrisante Thema „Naturschutz und Biodiversität“ in der Bayerischen Forstverwaltung noch stärker als bisher in den Fokus gerückt.
Bergkiefern vor den Bergen

Bergkiefern-Moorwald
Foto: Boris Mittermeier

Blick in einen Wald

Waldmeister-Buchenwald
Foto: Klaus Schreiber

Fichten-Moorwald

Fichten-Moorwald
Foto: Boris Mittermeier

Frauenschuh

Frauenschuh
Foto: Boris Mittermeier

Die Fachstelle versteht sich insbesondere auch als Dienstleister für die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Spezialisten der Fachstelle informieren und beraten die Revierleiter zu naturschutzfachlichen Fragestellungen im Wald und wirken bei Fortbildungen und Schulungen mit.

Die Revierleiterinnen und Revierleiter vor Ort bleiben weiterhin die ersten Ansprechpartner für die Waldbesitzenden. Sie beraten diese auch zu den Themen Waldnaturschutz und Natura 2000 und koordinieren die Fördermaßnahmen im Rahmen des waldbaulichen Förderprogramms (WALDFÖPR) und des Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald).

Die Mitglieder des Teams bringen Erfahrungen aus ihrer bisherigen Tätigkeit im Bereich Natura 2000 in die Fachstelle ein. Die räumlichen Zuständigkeiten der Teammitglieder und deren Kontaktdaten können Sie dem nachfolgenden Punkt „Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz“ entnehmen.

Die Fachstelle wird sich Zug um Zug, beginnend im Jahr 2023, bei Kollegialbehörden, Verbänden und Vereinen persönlich vorstellen, seine Aufgabenfelder erläutern und mögliche gemeinsame Handlungsschwerpunkte besprechen.

Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz

Seit Januar 2023 noch intensiver für Waldnaturschutz aktiv

Waldnaturschutz spielt seit je her eine wichtige Rolle in Sachen nachhaltiger Waldbewirtschaftung und gehört zum Aufgabenspektrum der Bayerischen Forstverwaltung. Die neue Fachstelle `Waldnaturschutz in Oberbayern´ ist zum 01. Januar 2023 eingerichtet worden; ihr Sitz befindet sich am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg-Erding. Forstwissenschaftler Christoph Meder leitet die Fachstelle. Zu seinem Team am Amtsstandort Ebersberg gehören Stefan Gatter (stellv. Leiter der Fachstelle Waldnaturschutz) und Anna Deischl (Spezialistin für Waldnaturschutz); weitere Mitarbeiter der Fachstelle finden sich an den Ämtern Fürstenfeldbruck, Weilheim, Holzkirchen und Traunstein.

Fachstelle steht im Zeichen der Biodiversität und nutzt der Gesellschaft

„Wir sehen uns zwar vor allem als eine Art Servicestelle für unsere Revierleiterinnen und Revierleiter vor Ort“, erläutert Christoph Meder, Leiter der neuen Fachstelle. Es profitiere davon aber auch jeder Waldbesitzende und schlussendlich die gesamte Gesellschaft, so Meder, wenn bei der Waldbewirtschaftung Waldnaturschutz aktiv integriert ist. Denn dadurch bleibt mehr Biodiversität im Wald erhalten. „Und je mehr biologische Vielfalt es im Wald gibt, desto mehr nutzt es uns allen, denn Artenvielfalt ist ein wichtiger Faktor unserer Existenz.“

Bereichern unsere Wälder: abgestorbene Bäume, Frauenschuh und Co.

Durch aktives Bewirtschaften kann man beispielsweise lichtere Wälder schaffen. Davon profitieren viele verschiedene Arten, so auch der Frauenschuh - eine seltene geschützte Orchideenart. In Sachen Biodiversität ist zudem das Belassen abgestorbener Bäume, das finanziell gefördert wird, sinnvoll. Dort finden zum Beispiel Arten wie der Schwarzspecht, der Hirschkäfer, Fledermäuse oder Bilche Schutz und Nahrung. Alles in allem macht das deutlich: die Möglichkeiten, wie Waldbesitzende ihre Wälder naturnah bewirtschaften und damit zeitgleich durch Waldnaturschutz einen Bonus für Umwelt und Gesellschaft bewirken können, sind vielfältig. Ein wichtiges Instrument, das diese freiwilligen, auch für die Gesellschaft wichtigen Leistungen der Waldbesitzenden honoriert, ist das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP). „Über dieses Förderprogramm bekommen Waldbesitzende Geld dafür, dass sie Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern für uns alle großschreiben“, ergänzt Meder.

Schwerpunktaufgaben der Fachstelle

Natura 2000

  • Natura 2000 ist das weltweit größte Naturschutzprojekt, dessen Ziel ist es, unsere Natur unsere Artenvielfalt und damit auch ein Stück Heimat für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.
  • Ein wichtiges Instrument hierfür ist das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP Wald). Mit diesem Förderprogramm können freiwillige Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden, die sie für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen.
    Neben der Schaffung und Förderung lichter Waldstrukturen werden z.B. auch das Belassen abgestorbener Bäume, der Erhalt von Biotopbäumen oder ein Nutzungsverzicht in wertvollen Beständen gefördert.
  • Im Rahmen von Natura 2000 fallen auch regelmäßige Monitoring-Aufgaben an. So werden z.B. jährlich Haselmauskästen in bestimmten FFH-Gebieten kontrolliert, um deren Bestandsentwicklung zu beobachten. Auerhuhn und Frauenschuh sind weitere Arten, deren Bestandsentwicklung regelmäßig beobachtet wird.

Arten- und Biotopschutz im Wald

  • Die Fachstelle identifiziert spezielle Waldarten und Lebensräume, die auf regionaler Ebene besondere Bedeutung haben oder vorrangig schützenswert sind. Zum Schutz dieser Arten und Biotope werden gemeinsam mit den ÄELF spezielle Managementkonzepte und Projekte entwickelt.
  • Durch Beratung und Weiterbildung soll die Öffentlichkeit für das Thema Arten und Biotopschutz im Wald sensibilisiert werden.

Naturwaldreservate

  • Die Fachstelle unterstützt die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei den jährlich stattfindenden Begängen in den bestehenden Naturwaldreservaten nach Art. 12a des Bayerischen Waldgesetzes.
  • Daneben beteiligt sie sich auch bei der Initiierung und Durchführung von maßnahmen- oder projektbezogenen Kartierungen oder Monitoringprogrammen.

Naturwälder

  • Im Folgeprozess des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ wird in Bayern derzeit ein grünes Netzwerk eingerichtet. Dieses umfasst 10% der Staatswaldfläche und besteht aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität. Diese „Naturwälder“ sollen dauerhaft einer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben.
  • Die Fachstelle erarbeitet gemeinsam mit den ÄELF Entwicklungskonzepte für ausgewählte Bereiche dieser Naturwälder, beteiligt sich an der nötigen Öffentlichkeitsarbeit und bieten Unterstützung bei maßnahmenbezogenen Kartierungen in diesen Flächen.

Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Waldnaturschutz

  • Die Fachstelle stellt Informationen und Medienmaterialien zum Thema Waldnaturschutz bereit und sorgt gemeinsam mit den ÄELF für eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.
  • Durch Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen, Führungen oder Publikationen soll neben Grundeigentümern und Landnutzern auch die breite Öffentlichkeit für die verschiedenen Aspekte des Themas Waldnaturschutz sensibilisiert werden.

Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz

Christoph Meder-Hokamp
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2030
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Leitung der Fachstelle Waldnaturschutz

Stefan Gatter
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2011
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Stellv. Leitung der Fachstelle Waldnaturschutz und Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit - AELF Rosenheim

Anna Kreuzpointner
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2017
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialistin
Regionale Zuständigkeit - AELF Ebersberg-Erding

Christoph Melzl
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Holzkirchen
Rudolf-Diesel-Ring 1a, 83607 Holzkirchen
Telefon: 08092 2699-2027
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit - AELF Holzkirchen

Jürgen Belz
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Fürstenfeldbruck
Kaiser-Ludwig-Straße 8a, 82256 Fürstenfeldbruck
Telefon: 08092 2699-2025
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit - AELF Fürstenfeldbruck und AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen a.d. Ilm

Johannes Buhl
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Schongau
Amtsgerichtstr. 2, 86956 Schongau
Telefon: 08092 2699-2019
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit - AELF Weilheim i. OB

Gerhard Märkl
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstr. 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2015
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit - AELF Holzkirchen

Christine Schmitt
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2021
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialistin
Regionale Zuständigkeit - AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen

Dominik Zellner
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Traunstein
Höllgasse 2, 83278 Traunstein
Telefon: 08092 2699-2024
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit: AELF Traunstein und AELF Töging am Inn

Katharina Eberl
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Holzkirchen
Rudolf-Diesel-Ring 1a, 83607 Holzkirchen
Telefon: 08092 2699-2026
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Fachspezialistin
Regionale Zuständigkeit - AELF Holzkirchen

Heinrich Gruber
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2014
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Inventurmitarbeiter

Anton Reischenbeck
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2013
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Inventurmitarbeiter

Henriette Hofmeier
AELF Ebersberg-Erding, Dienstort Ebersberg
Bahnhofstraße 23, 85560 Ebersberg
Telefon: 08092 2699-2012
E-Mail: poststelle@aelf-ee.bayern.de

Inventurmitarbeiterin

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