Kooperationsangebot der Ämter Ebersberg-Erding und Abensberg-Landshut
Jugendliche mit landwirtschaftlichen Themen begeistern

Mehrere Personen stehen neben einem Plakat

Wie ticken Jugendliche? Wie gehe ich mit kritischen Fragen um? Schaffe ich es, Jugendliche für die Landwirtschaft zu interessieren? Darum ging es am 23. November 2022 auf dem städtischen Gut Riem in München: Dort kamen 21 Erlebnisbäuerinnen und -bauern beim Aufbauseminar zum Programm Erlebnis Bauernhof zusammen.

Das Seminar boten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg-Erding und Abensberg-Landshut an. Hintergrund: Erlebnis Bauernhof wurde 2020 auf die Sekundarstufe 1 für Jugendliche der 5. bis 10. Klassen ausgeweitet. Ziel ist, landwirtschaftliche Themen auch bei Jugendlichen ins Gespräch zu bringen und deren Wertschätzung für heimische Produkte zu steigern.

Mit Kreativität Interesse wecken
"Aktiv sein dürfen und viel erleben können", das ist bei einem Hofbesuch nach Worten von Magdalena Zauner vom AELF Abensberg-Landshut der Schlüssel dafür, dass Jugendliche fürs Thema gewonnen werden. Dass dabei auch persönliche Kreativität hilft, das zeigte Erlebnisbäuerin Julia Stark vom Gut Riem mit ihrer musikalischen Vorstellung des städtischen Betriebs. Außerdem im Fokus des Seminars: wie die individuellen Programme, die Betriebsleiterinnen und -leiter schon für Grundschulen auf die Beine gestellt haben, an die Zielgruppe Jugendliche angepasst werden sollten; und zwar nicht zuletzt damit junge Menschen ihr Konsumverhalten auf den Prüfstand stellen. Beim "Bad" im Saatgut bis hin zur Mutprobe im Schweinestall gab es für die Seminarteilnehmenden Anregungen fürs eigene Lernprogramm.
Gelegenheit zum Austausch: kritische Fragen von Jugendlichen
In der letzten Stunde des Workshops ging es um den Umgang mit kritischen Fragen Jugendlicher zu landwirtschaftlichen Themen. Florian Minzlaff, am AELF Ebersberg-Erding zuständig für das Projekt "Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft rücken", gab inhaltliche und methodische Tipps. Denn über kritische Fragen können im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern Vorurteile oder Missverständnisse gegenüber der Landwirtschaft ausgeräumt werden. Außerdem regen solche kritischen Fragen an, so berichteten jedenfalls Teilnehmer, Abläufe auf einem Betrieb neu zu durchdenken.
Lernort Bauernhof – Ort der Vielfalt
Entscheidend für das Gelingen eines Hofbesuches sind ein rundes, abwechslungsreiches Lernprogramm und eine gute Abstimmung zwischen Anbietern und Lehrkräften. "Oft ist auch weniger mehr", so das Fazit der Teilnehmenden. Dann kann ein Bauernhofbesuch für Schülerinnen und Schülern seine volle Wirkung entfalten. Denn ein Bauernhof ist und bleibt ein Ort, an dem zahlreiche für den Alltag wichtige Kompetenzen erworben werden können: abgesehen von Bewegung und sozialer Kompetenz auch Wissen über Wirbeltiere und natürliche Kreisläufe. Es gibt viele Anknüpfungspunkte zum Lehrplan Plus, die auf einem landwirtschaftlichen Betrieb hautnah und mit allen Sinnen erlebt werden können. Dabei ist für die Schülerinnen und Schüler das A und O, während des Besuchs aktiv sein zu können. Da sind Aktivitäten wie das Füttern der Nutztiere oder das Sitzen auf einem Traktor mit all seinen Hightech-Funktionen nur zwei von zig Highlights, die ein Bauernhof zu bieten hat.